Projekt

Hospiz- und Palliativversorgung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung

Aus- und Weiterbildung

Projektpartner: Hospiz- und Palliativakademien; Einrichtungen der Eingliederungshilfe
Zeitraum: Seit 2013

Bis zum Schluss in vertrauter Umgebung

Hospizliche und palliative Betreuung gehören heute fest zur Begleitung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen. Häufig unberücksichtigt ist dabei jedoch die Pflege und Begleitung von Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung. In den Wohnformen der Eingliederungshilfe fehlt es oft an Pflegekräften und Palliative Care-Fachkräften.  »Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sollen bei uns in ihrem Zuhause sterben können – aber wir sind ja kein Pflegeheim.« Dieses Zitat einer Heilerziehungspflegerin macht das Dilemma deutlich.

Ein Wechsel in ein Pflegeheim würde für den Einzelnen nicht nur einen Bruch in der Biografie bedeuten und den Wechsel zu Mitbewohner*innen, die wesentlich älter sind und manchmal auch Vorbehalte gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung hegen. Ein Wechsel ins Pflegeheim wäre vor allem auch der Wechsel in ein ungünstigeres Betreuungsverhältnis mit nicht speziell ausgebildeten Fachkräften.

Gemeinsam mit einem Expertenrat hat die Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung ein Maßnahmenpaket entwickelt, das es Menschen mit Behinderung ermöglichen soll, bis zu ihrem Tod in vertrauter Umgebung leben zu können.

Mit dem Projekt hat unsere Stiftung weitere Entwicklungen in Politik und Gesellschaft angestoßen.

„Das Begriffspaar Entwickeln und Fördern spielt in der Bewusstseinsbildung eine große Rolle. Bewusstheit erweitern heißt auch, viele Orte zu Plätzen der Würde zu gestalten. Genau dazu hat uns die Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung eingeladen. Wir haben gemeinsam mit Verantwortlichen aus der Eingliederungshilfe und unseren Fachmenschen aus der Didaktik und Palliativversorgung Kurse entwickelt. Dort lernen Mitarbeiter*innen, was es braucht, damit Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung möglichst bis zum Lebensende in der Wohngruppe leben können und die ihnen entsprechende Pflege und Versorgung erfahren. Auch für SAPV Teams und Hospizbegleitende gehört es dank der seit 2013 angebotenen Weiterbildungen inzwischen zum Regelangebot, Menschen mit Einschränkungen am Lebensende zu versorgen.“

Hermann Reigber Leitung Christophorus Akademie an der Klinik für Palliativmedizin der LMU München